Ringelrobben sind kleine Dickerchen und werden darum in den Niederlanden manchmal auch ‘kleiner Seehund’ genannt. Sie leben in und rund um das Nordpolgebiet, aber ab und zu verirrt sich eine in die Nordsee. Im Nordpolgebiet bauen Ringelrobben Höhlen in den Schneehügeln auf dem Packeis, in denen die Jungen geboren werden. Die Mutter kann die Jungen über ein Atemloch im Packeis erreichen. Derartige Atemlöcher sind die beliebten Aufenthaltsorte von Eisbären. Sie stehen oft bei einem solchen Loch und warten, um die Ringelrobben, die nach oben kommen, zu fangen.
Verbreitung und Lebensraum der Ringelrobbe
Ringelrobben leben im Nordpolgebiet (Arktischer Ozean), in der Hudson Bay, der Ostsee und in der Beringsee. Es gibt auch zwei Unterarten in Finnland und Russland, die im Süßwasser vorkommen. In der Nordsee werden ab und an verirrte Ringelrobben gesehen.
Ringelrobben auf Texel
Auf Texel ist fünf Mal eine Ringelrobbe angespült. Das letzte Mal war 2008. Die Tiere wurden von Ecomare aufgenommen, allerdings getrennt von den Gemeinen Seehunden. Damit sollte eine Übertragung von Krankheiten verhindert werden. Auf der Nordsee, weitab von der Küste, wurden sie wieder ausgesetzt. In 2018 kamen zwei Ringelrobben aus dem Königlichen Burgers’ Zoo zu Ecomare. Der Tierpark von Arnheim musste das Bassin der Ringelrobben entfernen, um für andere dort lebende Tiere einen größeren Lebensraum zu schaffen. Der ältere von diesen beiden ist verstorben in 2022.
Strandungen von Ringelrobben an der niederländischen Küste
Wenn junge Ringelrobben lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, schwärmen sie oft weit aus. Einige dieser jungen Tiere landen dann in den Sommermonaten in der südlichen Nordsee. Diese Irrgäste kommen in Ausnahmefällen sogar bis Portugal.
Datum |
Ort und Besonderheiten |
November 1879 |
Rockanje, Geschlecht unbekannt |
29. Juli 1889 |
Zoutkamp, Weibchen |
August 1923 |
Oostvoorne, Geschlecht unbekannt |
Juli 1957 |
Texel, Geschlecht unbekannt |
4. Juli 1968 |
Texel, Geschlecht unbekannt |
23. August 1972 |
Breskens, Weibchen |
29. Juli 1972 |
Rilland-Bath, Geschlecht unbekannt |
25. Juli 1973 |
Engelsmanplaat, Weibchen |
22. Juli 1977 |
Ameland, Männchen |
1. August 1977 |
Zierikzee, Weibchen |
5. August 1977 |
Holwerd, Weibchen |
9. Juni 1978 |
Texel, Weibchen |
21. Juli 1979 |
Schiermonnikoog, Weibchen |
18. Juni 1980 |
Bergen op Zoom, Weibchen |
16. Oktober 1980 |
Beneden Merwede, Weibchen |
18. Juli 1982 |
Rockanje, Weibchen |
28. Juli 1982 |
Oosterhout, Weibchen |
13. Juli 1985 |
Texel, Männchen |
21. Juli 1985 |
Moddergat, Männchen |
25. Juli 1985 |
Terneuzen, Weibchen |
15. Juli 1987 |
Ouddorp, Geschlecht unbekannt |
1. August 1988 |
Pieterburen, Männchen |
14. Juli 1990 |
Breezanddijk, Männchen |
18. Juli 1990 |
Texel, Weibchen |
7. Dezember 1991 |
Wassenaar, Männchen |
2. März 1993 |
Zoutelande, Geschlecht unbekannt |
20. Juli 1994 |
Schiermonnikoog, Weibchen |
31. August 1994 |
Grevelingenmeer, Männchen |
April 1996 |
Schiermonnikoog |
1999 |
Terschelling, junges Tier, Geschlecht unbekannt |
2002 |
Terschelling |
2007 |
Wierum, Männchen |
August 2008 |
Texel, lebendes junges Weibchen |
Juli 2011 |
Wattseite Vlieland, lebendes junges Weibchen |
31 Juli 2011 |
Wattseite Vlieland, junges Weibchen, 15 kilogram |
6 oktober 2013 |
Vlieland, junges Weibchen |
27 augustus 2015 |
Utrecht Kanal, junges Weibchen |
Quelle: van Bree, 1996 und Berichte Zeehondencrèche Pieterburen |
Eigenschaften von Ringelrobben
- Max. Größe: etwa 1.65 Meter
- Max. Gewicht: etwa 110 Kilogramm
- Farbe: braungrau mit helleren Ringen
- Alter: maximal 43 Jahre (im Durchschnitt 15-20 Jahre)
- Nahrung: Fisch, Krill und Krebstiere
- Bewegung: schwimmen und robben
- Feinde: Menschen (Jagd, Fischerei, Verschmutzung und Störung) und Eisbären
- Fortpflanzung: geschlechtlich; geschlechtsreif: ab fünf Jahre
Namen
- Nie: Ringelrob (stinkrob, kleine zeehond)
- Eng: Ringed seal
- Fra: le phoque annelé (le phoque marbré)
- Deu: Ringelrobbe
- Lat: Phoca hispida (Pusa hispida)
- Dan: Ringsælen
- Nor: Ringsel
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