Nutzen und Notwendigkeit der Seehundaufzucht
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Kegelrobben sind echte Draufgänger. Sie schwimmen in aller Ruhe vom Wattenmeer nach England und wieder zurück. Sie sind auch weniger scheu und viel neugieriger als der Gemeine Seehund. Die Jungen werden mitten im Winter auf ruhigen Sandstränden oder trockenen Sandbänken im Wattenmeer geboren. Der eisige Winterwind weht ihnen dort um die Ohren, aber glücklicherweise haben die kräftigen Jungtiere in den ersten Wochen eine dicke, weiße Winterjacke.
Kegelrobben sind die größten Raubtiere, die in der südlichen Nordsee leben. Erwachsene Männchen können bis an die 3 Meter lang werden. Sie haben kräftige Kiefer und scharfe Zähne. Meistens halten sie einfach Abstand zu den Menschen, aber sie sind nicht scheu und schon lernwillig und verspielt. Das bedeutet, dass eine Kegelrobbe, die zum Beispiel gefüttert oder sogar gestreichelt wird, gefährliche Beißspiele spielen kann. In Zeeland hat ein Taucher, der mit einer Kegelrobbe schwimmen wollte, so schon einmal Bissverletzungen davon getragen. Man kann einen Vergleich zu den Bären ziehen: Kegelrobben sehen freundlich aus, aber es sind und bleiben echte Raubtiere. Unser Rat ist also: Halte Abstand, wenn eine in die Nähe kommt und füttere sie nicht.
Kegelrobben leben an den Küsten des Nordatlantiks. In der Ostsee, bei Island, bei den Färöern, von Norwegen bis Groß-Britannien sowie im Nordosten Kanadas kann man ihnen begegnen.
In der Nordsee leben die meisten Kegelrobben auf den schottischen Inseln und an der britischen Küste. Hier leben etwa 40% aller Kegelrobben der Welt und 95% aller Kegelrobben von Europa. In der gesamten Nordsee lebten 1965 rund 30.000 Tiere. Heute gibt es hier rund 150.000 Kegelrobben. Dieser Anstieg kommt vor allem, weil seit Ende der 1970er keine Erlaubnis zur kommerziellen Jagd auf die Kegelrobben mehr erteilt wurde.
Im niederländischen Teil des Wattenmeeres entstanden zuerst zwei Kolonien zu beiden Seiten der Fahrrinne nach Terschelling und Vlieland. Seit etwa 2000 kommen auf den Sandplaten rund um Texel, wie Hengst und Razende Bol, Kegelrobben vor. Im zeeländischen Küstengebiet wurden 2013 909 Kegelrobben gezählt. Ab und zu taucht die Kegelrobbe auch im Süßwasser auf.
Im Wattenmeer entstanden in den 1980ern die ersten richtigen Kolonien, eine im deutschen Schleswig-Holstein und eine in den Niederlanden, zwischen Terschelling und Vlieland. Die ersten Sichtungen gab es schon in der zweiten Hälfte der 1960er, als die ersten Kegelrobben in Schleswig-Holstein gesehen wurden. Seit der Jahrtausendwende kommen auch auf den Sandplaten bei Texel, wie Hengst und der Razende Bol, Kegelrobben vor. Im Küstengebiet von Zeeland wurden 2013 909 Kegelrobben gesichtet. Ab und zu taucht eine Kegelrobbe auch im Süßwasser auf.
Die ersten Kolonien in Dänemark entstanden 2015, so dass das gesamte internationale Wattenmeer jetzt von den Kegelrobben bewohnt ist. Im Winter 2017/18 wurden 6144 Kegelrobben im gesamten Wattenmeer gezählt, davon waren 1377 Jungtiere.
Robben können sehr gut im Süßwasser leben, wenn es nur genug Fisch gibt. Früher schwammen die Robben regelmäßig die Flüsse hinauf. Da die meisten Flüsse jetzt durch Schleusen und Wassersperren verbaut sind, ist es nicht mehr so leicht, in die Binnengewässer zu gelangen. Dennoch kommt es vor! Im IJsselmeer zum Beispiel werden regelmäßig Robben gesehen. Sie lassen sich nach einiger Zeit mit dem Schleusenwasser wieder zurück ins Meer spülen.
Dass Kegelrobben in den Binnengewässer gut ihre Nahrung finden können, war schon länger von Fotos und aus Augenzeugenberichten bekannt. Ab und zu wird eine mit einem großen Fisch im Maul gesehen. Wanderer, die auf dem Treidelweg von Middelburg nach Vlissingen liefen, haben sogar gesehen, wie eine Kegelrobbe einen Schwan packte und auffraß. „Alles, was übrig blieb, war ein Häufchen Federn“. Große Beute, die über Wasser gefressen wird, ist leicht zu sehen. Bei kleinerer Beute wird es schwieriger. Robben schlucken kleinere Fische unter Wasser hinunter. Kein Mensch sieht das. Bis jetzt war unbekannt, was Kegelrobben in unseren Süßgewässern fressen. Aber eine Kegelrobbe, die tot an der Süßwasserseite des Abschlussdeiches angespült worden war, hat das jetzt geändert. Bei der Untersuchung der Todesursache wurde auch geschaut, was das Tier gefressen hatte. Im Magen und Darm des erwachsenen Weibchens fanden die Forscher sieben verschiedene Fischarten. Flussbarsch, Flunder, Kaulbarsch, Zander und Stint wurden am häufigsten gefressen. Die hatte die Robbe allesamt im IJsselmeer gefangen.
Die Kegelrobben gehören zur Tierwelt der Niederlande. Aus Knochen, die im Boden gefunden wurden, wird ersichtlich, dass sie hier schon seit sehr langer Zeit vorkommen. Aber im Mittelalter wurde die Kegelrobbe von den Küstenbewohnern ausgerottet. Seit dieser Zeit, bis etwa 1980, war die Kegelrobbe in den niederländischen Gewässern zu einer Seltenheit geworden. Glücklicherweise ist die Kegelrobbe jetzt wieder zurück gekehrt. Da diese Art in Groß-Britannien besser geschützt wurde, stieg die Zahl dort schnell an. Kegelrobben aus diesen Gebieten wanderten in die niederländische Nordsee und in das Wattenmeer aus.
Im niederländischen Wattenmeer wächst ihre Zahl in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich. 1992 wurden zum Beispiel nur 150 Kegelrobben gezählt. Anfang 2003 ging es bereits um 1000 erwachsene Tiere. Anfang 2007 zählten die Forscher im niederländischen Teil plötzlich weniger Kegelrobben. Die wahrscheinlichste Erklärung hierfür ist, dass einige von ihnen umgezogen waren, zum Beispiel nach Helgoland, wo sich eine neue Kolonie entwickelt hatte. 2008 und 2009 setzte sich das Wachstum in den Niederlanden fort. Und 2018 wurden im niederländischen Wattenmeer 4565 Kegelrobben gezählt, einschließlich der Jungtiere. Da der Anstieg so schnell geht, glauben die Forscher, dass jedes Jahr auch eine große Zahl von Kegelrobben von Großbritannien in das Wattenmeer einwandert.
2003 wurden zum ersten Mal wieder Kegelrobben im Deltagebiet gesehen. Ab 2004 bildete sich eine feste Gruppe, die 2013 auf mehr als 900 Tiere angewachsen ist.
Kegelrobben bekommen mitten im Winter ihre Jungen. Bei ihrer Geburt wiegen sie 10 bis 20 Kilogramm. Solange sie noch Milch von der Mutter trinken, nehmen sie pro Tag 1,5 bis 2 Kilogramm zu! Nach der Geburt müssen sie einige Wochen auf dem Trockenen bleiben, bis sie ihr Fell gewechselt und ausreichend Fettreserven angelegt haben. Das geht nicht immer gut. Die Sandplaten Richel und Noorderhaaks, auf denen viele niederländische Kegelrobben geboren werden, stehen im Winter manchmal unter Wasser. Das geschieht nur bei Springflut oder Sturm, aber in manchen Wintern steigt das Wasser dann so hoch, so dass Jungtiere von den Platen spülen. Sie werden dann an unterschiedlichen Orten an der Wattenmeerküste gefunden und häufig zu den Seehundaufzuchtstationen gebracht.
Es scheint, dass Kegelrobben im Wattenmeer immer früher im Winter Junge bekommen. Jetzt werden die ersten Jungtiere oft schon Anfang Dezember gesehen.
Die Kegelrobbe steht auf der Roten Liste der geschützten Säugetierarten der IUCN. Zudem gibt es spezielle Reservate für Kegelrobben. Zwei Inseln des Orkney-Archipels in der nördlichen Nordsee (Faray und Holm of Faray) wurden 2006 als besondere Schutzzonen ausgewiesen (Europäische Habitatrichtlinie). Auf diesen Inseln leben große Kolonien von Kegelrobben, die viele Jungtiere aufziehen.
Am 1. August 1999 hat der Scottish Wildlife Trust die unbewohnte Insel Linga Holm aufgekauft. Auf dieser 56 Hektar großen Insel lebt eine große Kolonie von Kegelrobben. Die Organisation möchte gerne, dass auch diese Insel offiziell geschützt wird.
Seit 2000 lebt eine Gruppe von Kegelrobben auf und rund um De Razende Bol, der Sandplate südwestlich von Texel. Es sind etwa 50 Tiere. Der westliche Teil von De Razende Bol ist für Besucher gesperrt, da hier die Kegelrobben liegen. Jeden Winter werden junge Kegelrobben an der Küste von Texel gefunden. Diese werden meistens zu Ecomare gebracht. Zudem leben drei Kegelrobben als feste Bewohner bei Ecomare.
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