Wenn man sich einen lebenden Seestern auf die Hand legt, saugt er sich mit seinen starken Saugnäpfen schnell fest. Man kann ihn nur mit einiger Mühe wieder ablösen. Mit diesen starken Saugnäpfen kann der Seestern sogar Miesmuscheln öffnen. Der Gemeine Seestern nutzt Meerwasser zur Ansteuerung seiner Saugnäpfe. Auf der Oberseite des Seesternes sitzt eine glatte Stelle mit kleinen Löchern, dies ist sein Wasserfilter. Der Mund des Seesternes sitzt an der Unterseite, sein Anus in der Mitte auf der Oberseite.
Verbreitung und Lebensraum von Seesternen
Der Gemeine Seestern ist die häufigste Seesternart der Nordsee, der Deltagewässer und des Wattenmeeres. Man findet sie oft auf Miesmuschelbänken sowie in Gezeitentümpeln der Buhnen und Deiche, wo ebenfalls Miesmuscheln sitzen. Sie leben von der Wasserlinie bis in 650 Metern Tiefe.
Seestern gegen Miesmuschel: Der Steher gewinnt
Der Seestern ist verrückt nach Miesmuscheln, aber die Miesmuscheln sind dafür bekannt, dass sie ihre Schalen fest geschlossen halten können. Probiere es selber mal, die Schalenhälften auseinander zu bekommen. Der Seestern kann eine Miesmuschel öffnen, indem er zwei Arme auf die linke Schale und die anderen Arme auf die rechte Schale festsetzt. Die Miesmuschel schließt ihre Schalen mit einem kräftigen Schließmuskel, aber der Seestern hat Geduld. Neben der Tatsache, dass die Miesmuschel konstant Kraft für ihren Schließmuskel aufwenden muss, bekommt sie auch keinen Sauerstoff mehr, weil der Seestern die Wasserzufuhr abschneidet. Wenn die Miesmuschel müde wird, beginnt der Seestern zu ziehen und nach einigen Stunden des Durchhaltens lässt die Miesmuschel oft die Schalen los. Der Seestern stülpt seinen Magen nach außen und legt ihn über die wehrlose Miesmuschel. So wird die Miesmuschel in ihrer eigenen Schale aufgefressen und verdaut.
Seestern mit 7 Armen
Normalerweise haben Seesterne fünf Arme. Doch ab und zu sieht man sie mit weniger Armen umher kriechen. Meistens ist dann einer abgebrochen, der später einfach wieder nachwächst. Ganz selten läuft dabei etwas schief und es entstehen zwei statt nur ein neuer Arm. So ein Seestern hat dann 6 Arme. 2015 fanden Taucher im Grevelingermeer sogar einen Seestern mit sieben Armen. Sehr selten!
Seesterne auf Texel
Es geschieht nicht oft, aber manchmal spülen hunderte Seesterne zugleich auf den Strand von Texel an. Das ist meistens im Winter bei Ostwind. Die Tiere sind von der Kälte gelähmt. Im Watt sind zwischen den Miesmuscheln meistens Seesterne zu finden. Fast immer sind es Jüngere.
Eigenschaften von Seesternen
- Maße:
maximal 50 Zentimeter, meistens rund 10 Zentimeter im Durchmesser
- Farbe:
hell orange bis dunkel-lila
- Alter:
5 bis 10 Jahre
- Nahrung:
viele Arten Weichtiere, besonders Muscheln, aber auch tierische Abfälle
- Feinde:
Sonnenstern, einige Fischarten
- Fortpflanzung:
geschlechtlich
Namen
- Nie: Zeester (gewone zeester)
- Lat: Asterias rubens
- Eng: Common starfish
- Deu: Gemeiner Seestern
- Dän: Søstjerner
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