Man kann es fast nicht glauben, aber es schwimmen tausende Delfine in der südlichen Nordsee. Früher kam der Tümmler auch häufig vor, aber jetzt sieht man den Weißschnauzendelfin häufiger. Ab und zu werden Gemeine Delfine oder Weißseitendelfine gesichtet. Noch seltener sind Rundkopfdelfine, Blauweiße Delfine, Schwertwale und Grindwale. Eine besondere Gruppe stellen die Schnabelwale dar, zu denen der Fasskopf gehört. Dies sind Tiere der Ozeane, die ab und zu in der Nordsee auftauchen.
Delfine: Nicht sehen, sondern hören
Delfine können sich an ihren individuellen ‘Pfiffen’ erkennen. Sie nutzen diese, um sich zu zu rufen. Zum Aufspüren ihrer Nahrung benutzen Delfine statt ihrer Augen ihre Ohren. Die Tiere können von ihrem Kopf aus hohe Pieptöne aussenden, die z.B. von einen Fisch reflektiert werden. Das Echo wird im Unterkiefer aufgefangen. Mit dieser Echoortung kann ein Delfin die Größe des Fisches sowie die Schwimmrichtung und -geschwindigkeit bestimmen. Der Delfin kann die Stärke des Signales selber regeln. In einem lauten Meer müssen die Signale viel lauter sein, als in einem ruhigen Meeresgebiet. Zudem können sie das Echo schlechter hören. Delfine und Schweinswale haben deswegen viele Probleme durch die Geräusche unter Wasser, die von Menschen erzeugt werden, wie z.B. von Schiffsmotoren. Es ist dabei auch zu bedenken, dass sich Geräusche unter Wasser viel stärker fortpflanzen, als in der Luft über dem Wasser.
Wie schlafen und atmen Delfine?
Delfine atmen durch das Blasloch oben auf ihrem Kopf. Sie können nicht unbewusst atmen, wie z.B. Menschen das tun. Sie müssen ständig an den nächsten Atemzug denken, den sie an der Wasseroberfläche machen müssen. Wenn sie wie die Menschen schlafen würden, würden sie sterben. Delfine schlafen darum nur halb. Sie können die eine Hirnhälfte schlafen lassen, während die andere wichtige Funktionen der schlafenden Hälfte übernimmt. So können sie doch eine Weile sicher schlafen. Ein verletzter Delfin wird häufig von seinen Artgenossen unterstützt. Sie halten ihn an der Wasseroberfläche.
Bedrohungen für Delfine
Zwischen 1940 und 1965 sind viele Delfine und Schweinswale aus großen Teilen der Nordsee verschwunden. Damals enthielten die Fische viele giftige Stoffe. Da Delfine Fische fressen, bekamen sie durch diese Stoffe große Probleme. Neben der Verschmutzung haben Delfine auch Probleme durch Lärm unter Wasser, der von der Schifffahrt und von Bauarbeiten auf dem Meer stammt. Und letztendlich ist die Überfischung der Fischarten, die von Delfinen gefressen werden, eine Bedrohung.
Schutz der Delfine
1991 unterzeichneten einige Länder die ASCOBANS-Erklärung, das steht für ‘Agreement on the Conservation of Small Cetaceans of the Baltic, North East Atlantic, Irish and North Seas’. Die Länder verpflichten sich, die Lebensräume der kleinen Walartigen zu schützen, die Verbreitung besser zu erforschen, Verschmutzungen zu verringern und Informationen zu verbreiten. Wenn Delfine und Schweinswale anspülen, ist eine Rettung schwierig. Die Stiftung SOS Dolfijn, die sich im Delfinarium in Harderweijk befindet, versucht dennoch, so viele wie möglich zu retten. Verschiedene Einrichtungen an der Küste, darunter auch Ecomare, haben die Ausstattung für die Erstversorgung. Danach werden die Tiere nach Harderwijk transportiert. Gelingt es, sie dort wieder gesund zu bekommen, werden die Tiere wieder in das Meer zurück gebracht.
Delfine auf Texel
An den Strand von Texel spülen auch ab und zu Delfine an, wie ein Weißschnauzendelfin, ein Tümmler oder ein Gemeiner Delfin. Bei Ecomare sind Knochen und Modelle von den meisten der in der Nordsee vorkommenden Delfinarten zu finden.
Eigenschaften von Delfinen
- Anzahl Arten in der Nordsee: 12
- Atmung: Lunge, Blasloch
- Maße und Gewicht:
größte Delfinart (Orka): maximal 9,75 Meter und 10.500 Kilo
kleinste Delfinart (Heaviside-Delfin): maximal 1,7 Meter und 75 Kilo
- Kommunikation: Echolot
- Feinde: der Mensch (Fischerei, Jagd, Verschmutzung, Lärm) und Krankheiten
- Nahrung: Fische, Tintenfische, Meeressäugetiere
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