Die meisten Knochen von großen Säugetieren, die die Nordseefischer nach oben holen, stammen aus der letzten Eiszeit. Damals war das Nordseegebiet mit einer Grassteppe und verstreuten Waldgebieten bedeckt. Wir nennen es Mammutsteppe. Auch Pferde, Wollhaarnashörner, Moschusochsen und Steppenwisente grasten auf den Ebenen, während sich die Hirschartigen wahrscheinlich mehr in den bewaldeten Senken aufhielten. Höhlenbären lebten ebenfalls hier, sie waren Allesfresser. Echte Raubtiere waren der Höhlenlöwe, der Säbelzahntiger, eine Eiszeithyäne und der Wolf. Die meisten dieser Tiere sind ausgestorben.
Frühes Pleistozän
Fossilien aus dem frühen Pleistozän werden vor allem an der englischen Seite der Südlichen Nordsee sowie an Orten, an denen gebaggert wird, wie in der Eurogeul bei Rotterdam, gefunden. Die Knochen aus dieser Zeit sind gräulich und stärker versteinert als die Knochen aus der letzten Eiszeit. Die Tierwelt bestand unter anderem aus dem riesigen südlichen Mammut, Nashörnern, Riesenhirschen und Säbelzahntigern. Im Meer lebten unter anderem Pottwale.
Menschen
Menschen lebten hier auch, aber sie waren sehr selten. Beweise dafür sind einige bearbeitete Knochen sowie Steinwerkzeuge. 2001 wurde ein Schädelfragment von einem Neandertaler im Nordseeboden gefunden. Erst nach jahrelangen Forschungen wurde dieser Fund 2009 bekannt gegeben. Der Mann, Krijn genannt, hat etwa vor 40.000 Jahren, also vor der letzten Eiszeit, westlich von den Niederlanden gelebt. Am Ende der letzten Eiszeit gab es mehr Menschen im Nordseegebiet. Sie lebten von der Rentierjagd.
Meeressäugetiere
In der letzten Eiszeit musste es im Nordseegebiet auch Meeresbereiche oder große Seen gegeben haben. Dort lebten Meeressäugetiere, wie Ringelrobbe, Sattelrobbe und Beluga. Im Früh-Holozän wurde das Klima wärmer und andere Tiere erschienen in der Umgebung von Texel. An Land kamen Edelhirsche und Auerochsen vor, im schnell steigenden Meer lebten Walrosse und Delphine.
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Fotos vom Schädel von Krijn
Die Seite der Arbeitsgruppe Pleistozäne Säugetiere