Vor allem an schwülen Sommerabenden kann das Meer an Stellen aufleuchten, an denen eine Bewegung stattfindet, wie in den Wellen. Das bläuliche Licht wird durch das Meeresleuchttierchen verursacht, einer kugelförmigen, einzelligen Alge. Das Licht entsteht durch eine chemische Reaktion, die durch die Bewegung der Alge ausgelöst wird. Das Leuchten soll Feinde abschrecken. Bei rauem Wetter sinkt das Meeresleuchttierchen in tieferes, ruhigeres Wasser.
Orange-rot dank des Meeresleuchttierchens
Beim Meeresleuchttierchen kann es zu einer massiven Blüte kommen: Das Meerwasser sieht tagsüber dann lachsrosa aus. Das kommt durch die Bildung des Pigmentes Karotin (‘Möhrenpigment’). Wenn das Meeresleuchttierchen in ein Stadium kommt, in dem es Karotin bildet, leuchtet es nachts nicht mehr.
Das leuchtende Meer durch das Meeresleuchttierchen
Die Blüte der Meeresleuchttierchen ist vor allem aus den ruhigen Gewässern in der Deutschen Bucht bekannt. Die Meeresleuchttierchen sind nicht die einzige Art, die leuchten kann. Zwei andere Panzeralgenarten, die nicht in Küstennähe vorkommen, sowie die Quallenart Pelagia perla und verschiedene Bakterienarten leuchten manchmal. Sogar verwesende Heringe können leuchten. Dieses Licht stammt von der Bakterienart Pseudomonae leucifera. Wenn Seestachelbeeren oder Ohrenquallen Meeresleuchttierchen oder leuchtende Bakterien gefressen haben, können sie auch leuchten.
Ist das Meeresleuchttierchen eine Pflanze oder ein Tier?
Das Meeresleuchttierchen gehört zu den Panzerviren, eine Gruppe von Einzellern, von der wir nicht genau wissen, ob es Pflanzen oder Tiere sind. Das Meeresleuchttierchen hat kein Blattgrün, um mit Hilfe von Sonnenlicht Nährstoffe zu bilden, somit muss es andere Organismen fressen, um leben zu können. Das Meeresleuchttierchen wird auch als Geißeltierchen bezeichnet. Es lebt unter andere von kleineren Planktonpflänzchen und -tierchen sowie Fischeiern. Gefressene Algenzellen kann man sogar als grüne Punkte sehen, wenn man sie unter einem Mikroskop anschaut. Die gefressenen Algenzellen können das Meeresleuchttierchen eine Zeit lang mit Nahrung versorgen.
Salmiakgeist durch Meeresleuchttierchen
Das Meeresleuchttierchen kann in manchen Fällen viel Ammoniak enthalten. Im August 2015 wurde eine große Menge von rot gefärbten Meeresleuchttierchen vor der Küste von Scheveningen, Wassenaar und Katwijk gesehen. Rijkswaterstaat empfahl damals, nicht in diesem Wasser zu schwimmen, da es zu Reizungen an Haut und Atemwege kommen könnte. Das NIOZ, Königlich Niederländisches Meeresforschungsinstitut, reagierte darauf: „Schwimmen in dieser Algenblüte ist an sich nicht gefährlich, es können aber im Anschluss Hautirritationen entstehen und wir empfehlen den Menschen, sich nach dem Schwimmen mit Süßwasser abzuspülen.“
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Namen
- Nie: Zeevonk
- Lat: Noctiluca scintillans
- Eng: Sea sparkle, Noctiluca
- Deu: Meeresleuchttierchen