Die Nordsee ist das Meer zwischen Norwegen, Schottland, England, Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland und Dänemark. Die Nordgrenze wird von einer gedachten Linie zwischen den schottischen Shetland- und Orkney-Inseln und dem norwegischen Festland gebildet. Die Südgrenze der Nordsee ist die Linie zwischen Calais in Frankreich und Dover in England.
Querschnitt durch die Nordsee
Die Nordsee wird in nordwestlicher Richtung allmählich tiefer. Die Wassertiefe bestimmt den Unterschied zwischen der südlichen, der zentralen und der nördlichen Nordsee. Der Teil südlich der Doggerbank wird nur an einigen Stellen tiefer als 50 Meter und fällt unter den Begriff “südliche Nordsee”. Die Nordsee nördlich dieser großen Untiefe wird bis zu einer Tiefe von 100 Metern zum zentralen Teil gerechnet. Das noch nördlicher gelegene Gebiet mit einer Tiefe bis 200 Meter heißt die nördliche Nordsee. Die Norwegische Rinne und der Skagerrak bilden den vierten Teil der Nordsee.
Zufuhr von Wasser in die Nordsee
Die Nordsee wird aus verschiedenen Quellen mit Wasser gespeist. Aus dem Kanal zwischen England und Frankreich strömen jährlich 5000 Kubikkilometer Atlantikwasser in die Nordsee. Aus dem Norden, bei den Shetlandinseln, strömen sogar 50.000 Kubikkilometer Ozeanwasser in die Nordsee. Die Ostsee liefert jährlich 500 Kubikkilometer Brackwasser und die verschiedenen Flüsse liefern der Nordsee 300 Kubikkilometer Süßwasser. Niederschlag und Verdampfung halten sich etwa im Gleichgewicht: 500 Millimeter verdampfen jährlich, und etwa dieselbe Menge kommt wieder als Niederschlag hinzu.
Nordsee, Randmeer
Die Nordsee ist, wie die meisten anderen Randmeere, besonders nährstoffreich. Diese Nährstoffe werden über die Flüsse vom Land her antransportiert. Zudem kann das Sonnenlicht durch die geringe Tiefe fast überall bis auf den Boden vordringen. Dadurch kommt pflanzliches Plankton in großem Maße in der Nordsee vor. Der Überfluss an pflanzlichem Material liefert ausreichend Nahrung für den Erhalt der vielen Organismenarten in der Nordsee. Auch die Nordsee selber hat wiederum Randmeere, die noch nährstoffreicher sind; das schönste Beispiel davon ist das Wattenmeer.
Natürliche Prozesse in der Nordsee
Das Meer lebt. Infolge des Klimas, der Gezeiten, der Meeresströmungen und der Wasserzufuhr über die Flüsse ist das Meer ununterbrochen dem Wandel unterworfen. Das Meeresleben hat sich daran angepasst. Das Ökosystem der Nordsee ist sogar so komplex, dass die Wissenschaftler noch regelmäßig mit großen Rätseln konfrontiert werden: Die Stärke der Fischbestände z.B. sind nicht immer vorherzusagen.