Wie viele Seehunde und Kegelrobben haben pro Jahr Probleme? Was fressen die Seehunde in der Aufzuchtstation? Lies die häufig gestellten Fragen über die Seehundaufzucht und entdecke, wie sie funktioniert. Ist deine Frage nicht dabei? Dann stelle sie per Mail den Tierpflegern: info@ecomare.nl
Wie viele Seehunde und Kegelrobben sind in der Aufzuchtstation?
Das ist sehr unterschiedlich. In den Sommermonaten werden die Gemeinen Seehunde geboren, im Winter die Kegelrobben. In diesen Zeiten kommen oft Welpen in die Aufzuchtstation, die ihre Mutter verloren haben. In den Wintermonaten spülen darüber hinaus regelmäßig geschwächte, junge Seehunde mit Lungenwurmbefall an. Ab und zu kommt ein Seehund in die Aufzuchtstation, der sich am Müll im Meer verletzt hat. In der festen Gruppe bei Ecomare leben zwölf Gemeine Seehunde und drei Kegelrobben.
Wie viele Seehunde und Kegelrobben nehmt ihr pro Jahr auf?
Pro Jahr nimmt Ecomare etwa Hundert Seehunde und Kegelrobben auf. Das sind Heuler (Jungtiere, die noch Milch trinken müssen), kranke und geschwächte junge Tiere und ab und an kranke oder verletzte ausgewachsene Seehunde und Kegelrobben.
Machen junge Seehunde immer so einen Lärm?
Junge Seehunde, die noch Muttermilch trinken, werden auch ‚Heuler‘ genannt. Sie machen Geräusche, um mit der Mutter in Kontakt zu bleiben. Auch die Seehundwelpen in der Aufzucht machen dieses Geräusch. Wenn sie beginnen, selbstständig zu werden, hören sie damit auf. Im Gegensatz zu Seelöwen, die viel Lärm machen, machen erwachsene Seehunde normalerweise keine Geräusche. Nur in der Paarungszeit sind die Männchen lauter.
Was fressen Seehunde und Kegelrobben in der Aufzuchtstation?
Seehundjunge, die noch von der Muttermilch abhängig sind, bekommen spezielle Seehundmilch in der Aufzucht. Wenn sie etwas älter sind, bekommen sie Fisch. Das ist meistens Hering, da diese Fischart schön fett ist. Sehr kranke Seehunde bekommen Fischbrei, wenn sie zu schwach sind, um ganze Fische zu vertragen.
Wie lernen Seehunde und Kegelrobben, selbstständig Fische zu fangen?
In der Natur lernen sie nicht von ihrer Mutter, wie sie jagen müssen, sie können es von sich aus. „Wenn der Hunger nagt, beginnt das Junge mit der Jagd“. Der Jagdinstinkt von Seehunden und Kegelrobben geht in der Aufzuchtzeit nicht verloren.
Warum schwimmen die Seehunde manchmal auf dem Rücken?
Es macht Seehunden nichts aus, ob sie nun auf ihrem Bauch, auf der Seite oder auf dem Rücken schwimmen. Da sich die Nasenlöcher von selber schließen, wenn sie unter Wasser sind, bekommen sie nie Wasser in die Nase. Ihre Wendigkeit ist bei der Jagd auf Fische sehr praktisch.
Warum haben einige Seehunde und Kegelrobben bei Ecomare weiße oder rote Augen?
In unserer festen Gruppe leben vor allem sehr alte Tiere. Diese leiden unter Altersstar, wovon die Augen weiß werden. Einige Tiere sind auch schon blind in der Aufzuchtstation gelandet. Sie sind nicht alt, aber sie haben auch weiße oder rote Augen.
Warum lässt Ecomare die Seehunde und Kegelrobben aus der festen Gruppe nicht frei?
Die feste Gruppe von Seehunden und Kegelrobben besteht aus alten Tieren sowie blinde, behinderte oder zu sehr auf Menschen gerichtete jüngere Tiere. Die alten Tiere wurden in den sechziger und siebziger Jahren aufgenommen. Damals war das Wattenmeer noch stark verschmutzt und die Sterblichkeit unter den Seehunden in der Natur war groß. Da man Angst hatte, dass die aufgenommenen Tiere im schmutzigen Meer nicht überleben würden, wurden sie nicht ausgesetzt.
Warum bleiben die Seehunde in den Bassins so lange unter Wasser?
Seehunde und Kegelrobben können ihre Luft viel länger anhalten, als wir. Sie können sogar unter Wasser schlafen. Seehunde können in Ruhe 19 Minuten unter Wasser bleiben, Kegelrobben sogar eine halbe Stunde. Ein aktiver Tauchgang ist kürzer, da das Tier dann mehr Sauerstoff verbraucht.
Darf ich selber einen Seehund füttern?
Das geht leider nicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zunächst einmal gibt es eine Menge Leute, die das gerne machen würden; Ecomare will nicht einen Menschen glücklich machen und die anderen enttäuschen. Zweitens beobachten die Tierpfleger, wie viel jeder Seehund an einem Tag frisst. Dies geht nicht, wenn andere Menschen sie zwischendurch auch füttern. Und drittens: Seehunde sind die größten Raubtiere, die wir in den Niederlanden haben. Bei einem solchen Gebiss muss man bei der Fütterung sehr aufpassen!
Kann ich einen Tag lang dabei sein und in der Seehundaufzuchtstation mithelfen?
Die Tierpfleger von Ecomare haben alle Hände voll zu tun, um die Seehunde, Kegelrobben, Vögel und Tiere im Meeresaquarium zu pflegen. Zudem bilden sie Praktikanten von der Tierpflegerausbildung aus. Das kostet Zeit, bringt aber auch eine Menge Hilfe. Darüber hinaus hält es Ecomare für wichtig, dass genügend Praktikumsplätze für Studenten zur Verfügung stehen. Allerdings sollten Praktika mindestens 6 Wochen dauern, damit es für Ecomare rentabel bleibt. Jemand, der nur für einen Tag da ist oder aushilft, kostet den Tierpflegern zu viel Zeit. Dies ist leider nicht möglich.